Viele Besucher bei Diskussion der Bürgermeister-Kandidaten in Schondorf:
Die Selbständigen vor Ort, organisiert im Bund der Selbständigen (BDS), Ortsverband Ammersee Nord-West hatten eingeladen und das Interesse der Schondorfer Selbständigen wie auch der Bevölkerung war riesengroß. Rund 150 Interessierte waren in den Drexl-Saal nach Oberschondorf gekommen, um Bettina Hölzle, Kandidatin der Christlich Sozialen Union und Bürgermeister Alexander Herrmann von Bündnis 90/die Grünen in einer Podiumsdiskussion näher kennenzulernen und die Kandidaten selbst zu befragen. Johann Springer, Vorsitzender des BDS-Ortsverbandes Ammersee Nord-West, begrüßte alle Anwesenden im Saal und freute sich, dass ein Ersatztermin für die Ende Februar aufgrund einer Erkrankung ausgefallenen Veranstaltung gefunden werden konnte. Er stellte den BDS vor und unterstrich, dass er den BDS als Vertretung der Wirtschaft vor Ort sehe. Zusätzlich sprach er im Namen der Gewerbetreibenden vor Ort allen Personen, die sich in Schondorf für ein ehren- oder hauptamtliches Amt in der Kommunalpolitik bewerben, seine Anerkennung aus und meinte, es sei an der Zeit, einfach mal DANKE zu sagen.
Dann ging es los, Bettina Hölzle und Alexander Herrmann begannen mit ihren Eingangs-Statements, berichteten über den jeweiligen persönlichen Werdegang und umrissen die Schwerpunkte ihrer Programme, die trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit, gar nicht so stark voneinander abweichen. Es zeigte sich einmal mehr, dass gerade in einer Gemeinde die Parteipolitik nicht die große Rolle spielt. In der sehr sachlichen Diskussion wurden folgende Themenbereiche diskutiert:
- Schondorf ist flächenmäßig die kleinste Gemeinde im Landkreis Landsberg. Gewerbefläche gäbe es sehr wenig. Der BDS macht sich für einen sensiblen Umgang mit früher ausgewiesenen Flächen stark.
- Der Strukturwandel mit den Folgen vor allem für den Einzelhandel ist auch in Schondorf deutlich erkennbar. Das örtliche Gewerbe mit seinem Angebot und Möglichkeiten muss prominent auf den Gemeinde-Webseiten erscheinen.
- Parkplatz-Situation im Dorf, vor allem an Wochenenden, wenn viele Tagesausflügler kommen.
- Die unbefriedigende Hotel-Situation (Unterschondorf), die aber auch in Zusammenhang mit zu wenig Parkplätzen zu sehen sei.
- Mit der Realisierung des PRIX-Geländes kommen rund 200 Menschen ins Dorf. Ein Teil ist beruflich engagiert, in der Regel nicht in Schondorf, das hat Folgen in Sachen Verkehr. Gibt es Möglichkeiten für zusätzliche Arbeitsplätze im Dorf?
- Konzept für die rund 60 Wohnungen im Besitz der Gemeinde. Sehr unterschiedliche Meinungen zum Umgang und zur Sanierung.
- Mobilität – Alternativen zum Auto (ÖPNV, Bahn, Sammel-Taxi ..)
- Fördermöglichkeiten mit ISEK.
- Fehlender Wohnraum für junge Schondorfer Bürger. Gibt es Grundstücke? Vorgehen wie in Maisach möglich? Gemeinde geht aktiv Grundstücksbesitzer an …
- Zusammenleben der Bürger (Einheimische/Neubürger). Das Dorf ist gewachsen. Jeder Neuzugezogene, der sich in Dorfgemeinschaft einbringt, ist herzlich willkommen.
Zwischendurch gab es auch mal ein wenig Unmut im Saal, als einige Bürger die Gelegenheit nutzten, um persönliche Statements abzugeben, anstatt Fragen zu stellen. Es sollte ja keine Bürgerversammlung sein. Die beiden Kandidaten äußerten sich ebenfalls zu ihren Visionen SCHONDORF 2030, Frau Hölzle auf sehr witzige Art. Anschließend meinte Alexander Herrmann, dass er diesen Beitrag fast nicht toppen könne. Auch hier zeigt sich wieder, die unterschiedlichen Auffassungen in Sachen Mobilität, Dorfmitte, Einzelhandel im Dorf, See-Anlage/See-Straße sind gar nicht so groß. Nach zwei Stunden war die doch sehr sachliche Diskussion beendet. Bürgermeister Alexander Herrmann bedankte sich zum Schluss noch einmal bei Herrn Springer bzw. dem BDS Ortsverband Ammersee Nord-West für die Ausrichtung der Podiumsdiskussion, die er als wichtige Veranstaltung in diesen Wahlkampfzeiten bezeichnete.