Der Bundestagswahlkampf hat begonnen und die Selbständigen lehnen eine Erhöhung des starren Renteneintrittsalters ab. Seit Jahren wird immer wieder das Für und Wider kleinerer und größerer Reformen des staatlichen Rentensystems diskutiert. Nach dem Vorschlag eines Expertengremiums des Bundeswirtschaftsministeriums, das Renteneintrittsalter auf 68 Jahre zu erhöhen, nimmt diese Diskussion wieder Fahrt auf.
Die Selbständigen in Bayern äußern sich kritisch zu diesem Vorstoß. In einer Umfrage des BDS Bayern halten 75 % der Teilnehmer das aktuelle Renteneintrittsalter für angemessen. Nur ca. 15 % sprechen sich für eine Erhöhung des Eintrittsalters aus. Dennoch wünschen sich 34,3 % eine Kopplung an die Lebenserwartung.Eindeutig zeigt sich aber die Haltung zu einer möglichen Flexibilisierung: 80,2 % halten die starren Regelungen für nicht mehr zeitgemäß.
BDS Präsidentin Gabriele Sehorz sieht daher Handlungsbedarf. „Eine starre Grenze für das Renteneintrittsalter spiegelt die Arbeitswelt im Jahr 2021 nicht wider. Ein Dachdecker oder Zimmerer kann mit 68 seinen Beruf in der Regel nicht mehr ausüben. Für solche Berufsgruppen wäre die Erhöhung des Renteneintrittsalters eine erneute Rentenkürzung. Gleichzeitig wollen aber viele Menschen länger als bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Es müssen politische Anreize gesetzt werden, dass sich eine weitere Werktätigkeit auch finanziell lohnt. Unternehmerinnen und Unternehmer erbringen im Laufe der Jahre eine enorme Lebensleistung. Sie versorgen die Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen aller Art – von der Grundversorgung über medizinische Versorgung bis zur Freizeitbereicherung. Sie stellen Arbeitsplätze zur Verfügung, bilden aus und zahlen Steuern. Damit haben auch sie sich einen fairen Rentenanspruch erarbeitet“
Die neugewählte Regierung ist daher aufgefordert, eine echte Rentenreform zu erarbeiten. Ein „Weiter so“ ist an dieser Stelle zu wenig.