Der stationäre Handel vor Ort wird trotz E-Commerce nicht verschwinden, aber er muss sich weiterentwickeln. Denn immer mehr verdrängt der Online-Handel den stationären Einzelhandel, auch in ländlichen Regionen. Die Kunden bleiben zunehmend fern und kaufen lieber online.

Diese Thematik beschäftigt schon seit Jahren die Verantwortlichen des BDS Ortsverbandes Ammersee Nord-West. Dieser hatte vor kurzem in das Dorfhaus in Schondorf eingeladen und rund 25 Interessierte diskutierten mit Armin Schmidt, Inhaber des EDEKA-Marktes in Schondorf das Heute und Morgen des Einzelhandels. Gleich zu Beginn des Gespräches wurde klar, dass man den Lebensmittel-Einzelhandel eigens betrachten müsse. Trotzdem gäbe es viel Parallelen zu anderen Geschäften des stationären Handels.

Herr Schmidt berichtete, dass vor knapp 25 Jahren alles anfing und er mit einem SPARMARKT in Schondorf startete. Vor mehreren Jahren wurde aus dem SPARMARKT ein EDEKA-Markt, der von der Bevölkerung aus der Umgebung sehr gut angenommen wird.

Armin Schmidt ist ein leidenschaftlicher Kaufmann. Einer, der sein Geschäft nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen führt. Er unterstrich, dass er weiterhin den Kunden als König sehe und seine Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden ernst nehme. Wichtig sei, dass der Kunde merke, dass vieles im Laden auf ihn zugeschnitten sei. Empathie für das eigene Tun und die Kunden sei ganz wichtig.

Trotz des großen Angebotes von rund 2.500 verschiedenen Artikeln gelänge es im Schondorfer EDEKA-Markt, dass der Kunde sich zurecht fände und seine Bedürfnisse auf angenehme Weise erfüllt werden.

Auch könne man sagen, dass der Markt im Dorf an sich eine wichtige Bedeutung habe. Viele kommen gerne, weil man im EDEKA-Markt einfach viele Menschen aus dem Dorf oder der Umgebung treffe.

Laut Herrn Schmidt sei es für einen Lebensmittelhändler vor Ort eine Mischkalkulation, unterschiedlich bestückte Warenkörbe an die Kunden auszufahren. Das rechnet sich meist selten. Auch andere Mischformen für den Warenbezug wurden angesprochen – zum Beispiel Click & Collect, das gerade während der Corona-Zeit großes Interesse fand.

„Haben wir nicht“ oder „Können wir nicht besorgen“ – für Armin Schmidt sind das mehr oder weniger Fremdwörter. Das zeigt schon die große Produkt-Vielfalt von rund 2.500 Artikeln, die im Markt angeboten werden. Da wird jeder Quadratzentimeter genutzt. Diese Vorhaltung sei nicht immer wirtschaftlich, aber ein kraftvolles Instrument in Sachen Kundenbindung.

Die Entwicklungen der Ladengrößen sind recht uneinheitlich und es ist schon erstaunlich, dass man mit knapp 1.000 qm Ladenfläche diese Bedeutung erringen kann. Schon im Außenbereich nutzt der EDEKA-Markt Fläche, um Mehrumsatz zu machen. Es werden flächig Pflanzen, Obst und Gemüse der Region u.v.m angeboten und der erste Umsatz wird schon gemacht, bevor der Kunde den Markt betritt.

Regionalität: Die Zusammenarbeit mit der Ursberger Klostergärtnerei hätte sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt und das Produktangebot der Gärtnerei würde im Markt sehr gut angenommen. Mittlerweile kann der EDEKA-Markt Schondorf als echter A-Kunde der Ursberger gesehen werden.

Herr Schmidt ging bei dem Gespräch auch auf seine Mitarbeiter/innen ein und schilderte, wie wichtig es sei, ein faires Verhältnis und gutes Miteinander zu entwickeln.

Leidenschaft und Empathie für das eigene Tun und die Kunden. Laut Armin Schmidt, müsse sich der Handel in diese Richtung weiterentwickeln. Nur so ein gutes Heute und Morgen des Einzelhandels möglich.